Im Internet gibt es so viel zu erleben, zu erfahren und es ist so nützlich!

Die Sucht des Klicks

 

Ja, aber vieles davon ist ganz bewusst psychologisch darauf programmiert, uns abhängig zu machen. 

Zum Beispiel sind Werbepausen bei Videos nicht mehr alle halbe Stunde fünf Minuten lang, sondern alle sieben Minuten eine Minute. Das reicht nicht mehr aus, um auf Toilette zu gehen oder kurz etwas anderes zu erledigen. Wir bleiben absorbiert.

Bei Pinterest werden die Bilder in zwei versetzten Spalten angezeigt. Das heißt, ein Bild erscheint immer nur zur Hälfte. Das macht es viel schwerer, aufzuhören. 

Das sind nur zwei von unzähligen Beispielen. 

 

Woran erkenne ich, dass ich abhängig bin?

– Kontrollverlust über den eigenen Handykonsum

– Vernachlässigung von Hobbys, Schlaf, Arbeit, Interessen oder Freunden aufgrund ständiger Handynutzung

– Entzugserscheinungen wie z.B. aggressives Verhalten oder Stress, wenn das Handy vergessen wurde oder der Akku leer ist

– Heimliche Handynutzung, um andere Menschen zu täuschen

– Erfolglose Versuche, die Handynutzung einzuschränken

 

Was kann ich dagegen tun?

1. Erobern Sie sich Bereiche im Alltag zurück, die ohne Handy auskommen. Lassen Sie sich von einem klassischen Wecker wecken (das Handy hat Schlafzimmerverbot), tragen Sie wieder eine Armbanduhr – keine Smartwatch! – um die Zeit abzulesen. Kaufen Sie sich eine gute Kamera.

Benutzen Sie einen Kalender aus Papier. Lesen Sie Bücher. So müssen Sie nicht ständig nach dem Handy greifen – und in der nächsten Ablenkungsfalle landen.

 

2. Schaffen Sie sich Inseln, in denen Sie vom Smartphone ungestört sind. Beim gemeinsamen Abendessen bleibt das Handy im Nebenzimmer, beim Spaziergang zu Hause. Und auch beim Konzert: Das Filmen und Fotografieren verdrängt das tatsächliche Erleben der Stimmung.

Besonders hilfreich, aber am Anfang auch eine echte Herausforderung: Kalter Entzug. Machen Sie eine Woche Urlaub ohne Handy. 

 

3. Nutzen Sie die Beschränkungsfunktionen auf Ihrem Smartphone. Löschen Sie Zeitfresser-Apps, legen Sie ein Zeitlimit an. Deaktivieren Sie Push-Nachrichten. Stellen Sie das Handy auf lautlos. Beantworten Sie nur einmal am Tag Mails oder Nachrichten. Teilen Sie das Ihren Kontakten mit.

 

4. Wenn Sie arbeiten, bleibt das Handy ausgeschaltet oder in einem anderen Raum. Wenn Sie unterwegs sind, beobachten Sie die Umgebung oder schauen aus dem Fenster. Oder Sie lesen ein Buch. 

 

5. Bei starkem Suchtdruck kann es unterstützend hilfreich sein, ein paar Sitzungen Psychotherapie und/oder eine Behandlung mit Hypnose in Anspruch zu nehmen.